Direkt zu Beginn muss ich etwas gestehen. Dass jetzt eine Review zum Spiel “Dystopika” erscheint, ist mehr dem Zufall geschuldet. Tatsächlich hatte ich andere Spiele im Sinn, für die zuerst etwas erscheinen sollte. Das hatte sich jedoch aufgrund unterschiedlichster Gründe erledigt, sodass ich nun doch etwas Zeit in dieses Spiel investiert habe. Also folgt nun mein Erfahrungsbericht für den Cyberpunk Citybuilder “Dystopika“.
Table Of Content
Yay!
Grafik, Sound und Atmosphäre
Das Leuchten einer lebendigen Metropole
Was mir direkt beim ersten Start auffiel, war, wie verdammt dunkel das Spiel ist. Zumindest zu Beginn. Denn relativ schnell wurde mir klar, sobald erstmal eine größere Stadt entsteht, wird sich das mit der Dunkelheit schnell erledigt haben. Und tatsächlich, schon bald darauf erleuchteten die Fassaden der unglaublich hohen Wolkenkratzer zusammen mit der funkelnden holografischen Werbung aufgestellter Projektoren die aufblühende Metropole. Gleichzeitig hörte ich die leisen Töne der unaufdringlichen Musik, die natürlich zum Cyberpunk-Stil des passt. Beides zusammen erschafft eine unglaublich dichte Atmosphäre, die dazu antreibt, die Stadt der Träume immer weiter auszubauen und anzupassen, bis sie den eigenen Vorstellungen entspricht. So schafft das Spiel es, eher minimalistisch zu sein, doch sehr detailreich in dem, was es darstellen möchte. Dazu läuft es durchgehend flüssig, auch Abstürze oder Fehler gab es während meiner Spielzeit keine. Das einzige, das ich bemängeln könnte, ist das Userinterface, da die Symbole doch recht klein sind. Zudem ist nicht auf den ersten Blick erkennbar, welche Funktionen sich hinter den Icons verbergen. Da es jedoch nicht so viele von ihnen gibt, bekommt man durch etwas Ausprobieren schnell den Dreh raus.
Gameplay – Ruhig und sinnlich
Der Nebel ist über der Stadt aufgezogen
So, also was genau ist “Dystopika” denn jetzt genau? Am besten lässt es sich mit dem Spiel “Townscaper” vergleichen. Genau wie dort gibt es in “Dystopika” kein Ziel, keinen Highscore und vor allem keinen Druck. Jeder kann in seiner eigenen Geschwindigkeit spielen und mit den vorgegebenen Bauteilen die eigene Wunschstadt im Cyberpunkuniversum aufbauen.
Grundlegend beginnt es damit, dass man sich einen “Sektor” aussucht, der gebaut werden soll. Zur Auswahl stehen dabei Sektoren wie “Lowtown”, “Central BD” oder “New Eden”. Zusätzlich gibt es noch zwei besondere Distrikte, die für “Firmen” vorbehalten sind. Jeder Sektor bietet dabei andere Arten von Gebäuden. Wird ein Gebäude platziert, entstehen drumherum neue kleine Gebäude. So breitet sich mit jedem platzierten Bauwerk die Stadt immer weiter aus. Mit einem Rechtsklick ist es möglich, die Art des Objektes innerhalb des “Sektors” zu verändern, ansonsten entscheidet der Zufall, welches Objekt als Nächstes dran ist.
Sind alle Bauwerke aufgestellt und den eigenen Wünschen nach ausgerichtet, geht es an die Beleuchtung. Die großen Gebäude leuchten selbstständig, da sie den “Mittelpunkt” eines Blocks darstellen. Die kleinen Objekte, die um das große Haus herum entstehen, müssen mit einem Tool selbst beleuchtet werden. Das passiert, indem man das Tool ähnlich einem Pinsel über aufploppende rote Punkte zieht. Streift der “Pinsel” über einen der roten Punkte, entsteht dort ein Leuchten. So werden die kleinen Bauwerke ebenfalls sichtbar, es entsteht der Eindruck von einer gewissen Lebendigkeit in der Metropole. Autos oder Fußgänger sieht man dabei aber (bisher) leider keine.
Anschließend kommt die Dekoration der Stadt. Dafür gibt es vorgefertigte Schablonen, wie beispielsweise Leuchtreklame in voreingestellten Größen. Diese könnt ihr dann an euren großen Objekten anbringen. Keine Sorge, oftmals steht dort zwar “ABC”, doch mit einem Rechtsklick auf die leuchtenden Schriftzeichen können dort eigene Zeichenfolgen eingegeben werden. Auch die Projektoren, die für die holografische Werbung sorgen, können mit einem Rechtsklick durchgeschaltet werden, sodass nicht überall dasselbe Muster zu sehen ist.
Und damit muss ich auch zu meinem größten Kritikpunkt an dem Spiel kommen. Denn die Auswahl der Gebäude und der vorhandenen Dekorationen ist bedauerlicherweise noch sehr gering. Jeder “Sektor” bietet drei bis fünf unterschiedliche große Bauwerke, die Dekorationen unterscheiden sich zwar in den Farben, jedoch gibt es beispielsweise nur drei Versionen für die holografische Werbung. Große Bildflächen, die an die wenigen breiten Gebäude gebaut werden können, können auch mit eigenen Bildern auf dem PC ausgetauscht werden. Doch auch das kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass es schlichtweg noch nicht genug Inhalt gibt, die dazu motivieren, länger zu spielen. Ich hoffe jedoch, dass weitere Updates auch mehr Gebäude und Dekorationsobjekte ins Spiel bringen.
Ein kurzes Wort noch zum Fotomodus: Der ist zwar minimalistisch, bietet aber genug Optionen und Filter, um die Stadt immer wieder anders erstrahlen zu lassen. Es lässt sich Nebel einstellen, sowie die Intensität des Neonleuchtens. Auch die Winkel und der Zoom lassen sich ganz einfach mit Schieberegeln regeln.
Fazit – Spaß trotz geringem Inhalts
Die Intensität der Neonbeleuchtung wurde etwas aufgedreht im Fotomodus
Abschließend kann ich sagen, dass mir “Dystopika” viel Spaß macht. Allgemein habe ich viel Freude an ruhigen Spielen, in denen ich frei nach meinen Wünschen gestalten darf. Leider hindert mich der derzeit geringe Inhalt daran, Motivation aufzubauen und mehr Städte zu bauen. Daher hoffe ich, dass mit weiteren Updates noch mehr Inhalte und Variationen für Gebäude und Deko folgen, die es ermöglichen, viele unterschiedliche Metropolen aufzubauen und zum Leben zu erwecken.
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