Wenn ich mich bei Anime für ein Genre entscheiden müsste, wäre dies zwar keine einfache Entscheidung aber letztendlich würde ich mich vermutlich für Romanze entscheiden. Denn du musst eins wissen; ich liebe Romanzen, besonders im Anime Bereich. Tatsächlich habe ich hier auch gar kein Problem wenn es mal so richtig schnulzig wird. Aber das ist wieder ein anderes Thema.
Selbstverständlich dürfen die Anime auch gerne eine gute Handlung mitbringen, immerhin soll der Anime einen ja auch auf irgendeiner Art und Weise unterhalten. Wird eher schwierig, wenn keine wirkliche Story vorhanden ist.
Doof das ich gerade wieder viel zu viel drumrum rede. Möchte dir eins vorweg nehmen, dieses Jahr (2022), habe ich für mich einen sehr besonderen Anime entdeckt; Rent A Girlfriend. Jetzt Frage ich mich ob die Bindestriche wirklich zum Titel gehören.
Einen Moment mal bitte. *Google Geräusche im Hintergrund*
Ah, okay. Also ich habe einen Anime für mich, dieses Jahr, entdeckt; Rent-A-Girlfriend. Wieso auch immer heißt der Manga bei uns etwas anders. Aber wir regen uns jetzt natürlich nicht auf. Leg also bitte die Fackel wieder weg. Danke.
Ich versuche mich hier kurz zu halten und das wird mir sicherlich nicht leicht fallen, denn Rent-A-Girlfriend hat es mir so sehr angetan das ich mir sogar direkt danach den Manga zugelegt habe. Im Übrigen, da dies ja ein „Anime-Einblick“ ist, versuche ich natürlich nur bei den ersten beiden bzw. maximal den ersten drei Episoden zu bleiben.
Darum geht’s in Rent-A-Girlfriend
Die Handlung an sich ist eigentlich relativ simpel gehalten. Man sollte hier kein Meisterwerk erwarten, welches euch irgendwelche Sachen offenbart die es zu vor in keinem anderen Anime gab. Aber dennoch, auch wenn die Story relativ simpel ist, ist sie dennoch gut …
Direkt zu beginn lernt man den jungen Student Kazuya Kinoshita kennen, welcher endlich eine Freundin hat. Wobei, nein das stimmt nicht ganz. Ich muss mich hier leider korrigieren; er hatte. Vor kurzem hat ihn nämlich seine Freundin verlassen, mit der er eine relativ kurze Zeit zusammen war. Komplett am Boden zerstört und am liebsten alles aufgeben möchte, aber es dennoch schafft sich Abends weinend und selbst Hand anlegend einzuschlafen. Ja, seine Wohnung spricht da Bände und ehrlich gesagt kann man glücklich sein das seine Wände nicht sprechen können.
Da er selber sowieso nicht daran glaubt jemals eine neue Freundin zu finden, stolpert er plötzlich über eine Plattform, auf der man sich eine Freundin mieten kann. Auf dieser Plattform mietet man sich einfach mit wenigen Klicks eine Frau, die dann an einem Tag – für eine gewisse Zeit, die Freundin spielt. Da lässt Kazuya sich natürlich nicht zweimal sagen und schwups hat er auch schon ein Date mit Chizuru Mizuhara, einer jungen hübschen Frau die die perfekte Freundin für ihn spielt. Aber irgendwie scheint er selber noch im Struggle zu sein. Zwar findet er es zu Beginn schon irgendwie schön, aber merkt schnell dass das alles nur gespielt ist. Ach ja, woher das wohl kommt. Ist ja nicht so dass das genau die Dienstleistung ist, die er auch bezahlt hat.
Man merkt schnell das der junge Student ein relativ emotionaler Mensch ist und nicht nur das, durch diverse Lügen wird die Situation, in der er steckt, nicht unbedingt unkomplizierter. Ganz im Gegenteil, denn irgendwie spielen seine Gefühle verrückt …
Der Anime zeigt eigentlich ganz gut was passieren kann, wenn immer weiter und weiter lügt. Irgendwann fällt man in ein Loch, aus dem man nicht mehr so einfach rauskommt. So geht es natürlich auch Kazuya. Und ganz grob genommen zieht sich diese Lüge durch den Anime, fragt sich nur, wie er da wieder rauskommen wird? Und was er wohl mit seinen Gefühlen macht? Naja, bleibt abzuwarten, eine dritte Staffel wurde ja zum Glück bereits angekündigt.
Die Charaktere
Aber kommen wir doch mal zu den Charakteren. Keine Angst, möchte nicht auf jeden einzelnen Charakter eingehen, zumal ich das ohne Spoiler gar nicht könnte. Aber eins vor weg, verständlicherweise ist Chizuru nicht die einzige Frau, die sich in sein Leben schleicht. Aber mal ganz im Ernst, wie viel Pech kann man eigentlich haben? Oder vielleicht auch Glück? Je nach dem wie man es betrachtet. Da geht man mit einer Miet-Freundin aus, muss dann später herausfinden das sie auf die gleiche Uni geht und stellt am Ende noch fest, dass sie direkt neben dir wohnt. Was für ein Zufall, aber passender könnte dieser wirklich nicht sein.
Nun, die Charaktere sind alle, naja fast alle super. Es gibt einen Charakter den ich halt so gar nicht leiden kann. Jedoch ist dies eine tolle Quote. Es gibt Anime mit mehreren nervigen Charakteren, und hiermit meine ich tatsächlich nicht Kazuya, auch wenn er mit seiner Art nervig sein kann. Ja, denn er entschuldigt sich gefühlt für alles, gibt ständig sich die Schuld und redet sich immer und immer wieder ein, dass er doch sowieso nie eine Freundin bekommen wird. Aber ich mag ihn eigentlich genau deswegen, weil er eben nicht dieser krasse Boy ist, sondern eher so ein normaler, ruhiger, netter, vielleicht auch perverse Mann ist. Sind wir nicht irgendwie alle etwas pervers? Jeder auf seine eigene Art?
Und ich mag diese Beziehung zwischen Chizuru und Kazuya, besonders wie sich diese nach und nach entwickelt. Denn hier merkt man wirklich mit der Zeit das es eine Entwicklung gibt und diese nicht einfach von Anfang bis Ende auf dem selben Stand ist.
Chizuru jedoch gehört mittlerweile zu meinen Lieblings Anime Charakteren. Ich mag einfach ihre Art, vor allem die Vielseitigkeit von diesem Charakter. Sie ist auf der einen Seite richtig lieb, Verständnisvoll – also einfach Emphatisch, kann aber auch ganz anders. Wenn ihr was nicht passt, sagt sie ist einem ins Gesicht. Sie ist einfach ein cooler Charakter, der mir von der Entwicklung einfach auch sehr gut gefallen hat und ebenso von der Story.
Aber allgemein sind die meisten Charaktere in Rent-A-Girlfriend relativ cool und das kommt doch sehr selten vor, dass einem in einem Anime fast alle Charaktere gefallen. Klar, auch hier gibt es den einen Charakter, den man halt so gar nicht leiden kann, aber das ist völlig okay. Ich glaube das ist sich sogar die Allgemeinheit einig, was das angeht.
Da war doch noch irgendwas …
Was ich am Anfang aber etwas gewöhnungsbedürftig fand, war der Zeichenstil. Wobei, nein nicht direkt der Zeichenstil, die Charaktere an sich gefielen mir sofort, aber der Hintergrund im Anime, die Gegend bzw. die Orte, es ist zumindest für mich etwas gewöhnungsbedürftig gewesen. Mir fehlte da irgendwie so die dynamic, aber tatsächlich hat man sich daran relativ schnell gewöhnt.
Was ich aber ganz kurz an dieser Stelle erwähnen möchte, bevor ich es vergesse; ich liebe die deutsche Synchronisation – besonders von Chizuru. Finde das die Stimme einfach perfekt zu ihr passt.
Und neben der Handlung, den tollen Charakteren, so wie die tolle Synchronisation gibt es auch noch die schöne Atmosphäre die der Anime ausstrahlt. Okay, die Atmosphäre ist nicht immer schön, es gibt auch Situationen wo der Anime auch anders kann, aber zum großenteils ist es einfach ein „wohl fühl“ Anime, den man sich immer mal wieder angucken kann. Werde ihn vermutlich selber jeden Herbst einmal rewatchen, weil er mir eben so gut gefallen hat, vor allem die Atmosphäre. Hierzu tragen natürlich auch die Charaktere viel zu bei. Und außerdem finde ich das der Anime einfach eine wirklich gute Romanze ist, welche nicht nur ernst sein kann, sondern auch mal einem zum Lachen bringt. Und vor allem wird einem hier ab und an auch ma gezeigt, wie man sich vielleicht mal gegenüber anderen verhalten sollte. Nicht von jedem Charakter, Kazuya sollte man sich mit seinen Lügen eventuell nicht so ganz als Vorbild nehmen, aber ich finde das man hier schöne Ansätze hat.
Für mich persönlich war der Anime ein Highlight in diesem Jahr, wenn nicht sogar der Anime schlechthin. Liebe ihn und freue mich sehr auf die Fortsetzung, aber bis dahin werde ich nun den Manga anfangen. Einfach schon aus dem Grund, weil ich viel zu ungeduldig bin abzuwarten, wie es im Anime weitergeht. Der Manga ist da deutlich weiter.
No Comment! Be the first one.