Und damit hätte ich auch direkt das zweite Buch von Brandon Sanderson beendet und somit auch den zweiten Teil seines Secret Project: „Handbuch für den genügsamen Zauberer: Überleben im mittelalterlichen England“. Ich muss zugeben das ich durch den Titel etwas anderes erwartet habe, als das was ich letztendlich mit dem Buch bekommen habe, aber dies ist jetzt nicht unbedingt was schlechtes. Ich liebe Überraschungen und genau das war dieses Buch für mich, eine große Überraschung.
Darum geht’s im ”Handbuch für den genügsamen Zauberer“
Stellt euch vor es gäbe mehrere Dimensionen, zwischen denen man hin und her reisen könnte. Und jetzt stellt euch zusätzlich vor das wir in einer Welt leben, in der man seine eigene Dimension kaufen kann. Im Grunde könnte man in dieser auch einfach leben, ein neues Leben in einer anderen Dimension anfangen. Einer Dimension wo das Leben an sich etwas anders von statten geht, als das was wir kennen.
So geht es immerhin den mysteriösen Mann, der sich plötzlich auf einem Feld wiederfindet und das ohne Erinnerungen. Er weiß nicht wo er ist oder wie es überhaupt hier hingekommen ist, geschweige denn das es sich hier um eine andere Dimension handelt. Ihr müsst wissen, dass es Dimensionen gibt, die nicht ganz so Fortschrittlich sind, wie wir es derzeit sind. Plötzlich ist man in einer mittelalterlichen Dimension, genauer gesagt im mittelalterlichen England gelandet, wo es noch an der Tagesordnung steht das man zu seinen Göttern betetet, Opfer darbietet und ein relativ gefährliches Leben lebt. Jedoch scheint irgendwie was nicht so wirklich zu stimmen, denn die Dimensionen können von dem abweichen, was man über die Geschichte gelesen hat. Es gibt also kleinere Unterschiede, durch genaueres hinschauen sollte man sich allerdings relativ schnell einig darüber sein, wo man gelandet ist.
Bei unserem mysteriösen Mann ist jedoch das Problem, dass er keinerlei Erinnerungen daran hat, wer er ist, wo er ist und wie er hier überhaupt gelandet ist. Das macht es nicht sonderlich einfacher, aber immerhin kann er sich soweit daran erinnern, dass ihm relativ schnell auffällt das dies nicht die Gegenwart von ihm ist.
Zum Glück jedoch hat er ein Handbuch dabei oder irgendwie auch nicht, denn dies ist beim Aufprall in dieser Dimension leider nicht mehr vollzählig. So macht er sich auf den Weg, um seine Umgebung etwas genauer zu untersuchen.
Vieles klärt sich mit der Zeit auf, vor allem die Frage, wo er ist und was letztendlich sein Ziel ist. Das Problem an der Sache ist: Er ist nicht alleine hier, denn auch andere die deutlich gefährlicher sind als alle anderen Menschen in dieser Dimension, befinden sich ebenfalls zu diesem Zeitpunkt in dieser.
Die Mission ist schnell klar, herausfinden wer er ist und irgendwie versuchen den anderen Gestalten zu entkommen und eventuell diese auch noch aufzuhalten.
Die Charaktere
Wie auch bei „Weit über der Smaragdgrünen See“ gibt es auch hier wieder viele unterschiedliche Charaktere, die sich alle sehr von einander unterscheiden. Man merkt einfach das man sich hier viele Gedanken darüber gemacht hat, wie man die Charaktere in die Geschichte einbaut und wie deren Persönlichkeiten sind.
Der Protagonist, dessen Name relativ lange unbekannt bleibt, bringt eine ordentliche Portion Witz mit in die Geschichte. Er selber wird als ein gefährliches und mächtiges Wesen in der Geschichte angesehen, zumindest von den Einwohnern. Dabei kommt er aus der Zukunft, was ihn vermutlich als ein höheres Wesen wirken lässt. Er selber scheint aber keinerlei Plan zu haben, was er eigentlich tut und des öfteren fehlt ihm der Mut. Allerdings will und kann ich gar nicht weiter über seine Persönlichkeit reden ohne zu spoilern. Letztendlich kann ich auf jeden Fall zu ihm sagen, dass er eine starke Entwicklung durchmacht und auch sein Verhalten selber hinterfragt. Dies macht ihn irgendwie persönlich und zum Teil sind seine Handlungen auch nachvollziehbar. Was ich übrigens auch sehr witzig fand, dass der Protagonist gefühlt alles mit einem 5 Sterne System Bewertet hat. Eine nette kleine Idee, die aber so viel ausmacht und alles noch charmanter wirken lässt.
Neben ihm, haben wir auch noch weitere Charaktere, die sich unteranderem nach und nach zu seinen Verbündeten entwickeln, aber auch hier einen frischen Wind in die Geschichte mit reinbringen.
Einige sind allerdings auch sehr skurril, was allerdings nichts schlechtes ist und irgendwie passt es auch gut zur Geschichte und zu der Zeit in dieser Dimension.
Das Fazit: „Handbuch für den genügsamen Zauberer: Überleben im mittelalterlichen England“ ist eine schön erzählte Story
Was man auf jeden Fall einmal erwähnen muss, ist der Schreibstile, welcher wieder mal sehr schön zu lesen ist. Brandon Sanderson schafft es wieder mit einer relativ lockeren Geschichte den Leser ans Buch zu fesseln. So ging es zumindest mir. Das Buch ist in der Perspektive vom Protagonisten geschrieben, was uns nochmal näher an den Charakter sein lässt und ihn zu gleich sympathisch wirken lässt.
Wir haben hier auf der einen Seite eine Welt die alles andere als fröhlich, sondern relativ düster und brutal ist. An der Tagesordnung stehen Überfälle Dieben oder anderen Völkern, die das Leben nicht sonderlich schön machen. Auf der anderen Seite jedoch wird diese Geschichte locker und mit einer witzigen und sehr charmanten Art erzählt, dass man nicht anders kann als mit einem Lächern durch die Story zu fliegen.
Ich hatte zu Beginn ein Fantasy Buch erwartet, allerdings geht das Ganze doch eher in die Sci-fi Richtung. Die Zukunft spielt eine relativ große Rolle, genau so wie die moderne Technologie aus der Gegenwart des Protagonisten, die das Ganze mit den Dimensionen überhaupt erst erlaubt. Jedoch gibt es auch diverse Fantasy Elemente. Es ist eher so eine Mischung aus beidem, aber ein kleines bisschen mehr Sci-fi.
Die Charaktere sind sehr sympathisch und die Geschichte ist interessant. Ich hatte sehr viel Spaß beim Lesen und am liebsten hätte ich noch mehr von der Welt erfahren. Vor allem das Ende fand ich gelungen, wenn auch das Ganze auf einmal relativ schnell zu Ende war, dieses hätte man gerne etwas ausführlicher machen können. Dennoch, bin ich glücklich wie es zu Ende gegangen ist. Und ja, wenn man gerne ein Happy End haben möchte, ist man mit diesem Buch auf jeden Fall sehr gut bedient.
Ich werde mich jetzt mit dem dritten Buch der Secret Projects von Brandon Sanderson vergnügen!
Es gibt noch keinen Kommentar. Du kannst die einmalige Chance nutzen und der erste sein!