Entwickler: Frozen District, Empyrean | Publisher: Frozen District, PlayWay S.A. | Plattform(en): PlayStation 5, Xbox Series, Microsoft Windows | Erscheinungsdatum: 13. Dezember 2023
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Es wird wieder Zeit für einen Gaming Einblick! Dieses Mal geht es um einen Simulator, der mich wirklich stark überrascht hat. “House Flipper 2”! Und da mich dieses Spiel wirklich überzeugt hat, möchte ich das hier gerne mit euch teilen.
Was mir wichtig ist: Ich habe den ersten Teil nicht gespielt. Das bedeutet, ich kann keine Parallelen dazu ziehen, was sich gegenüber dem Vorgänger verändert, verbessert oder verschlechtert hat. Meine Eindrücke kommen also rein aus dem zweiten Teil ohne Vorwissen.
Story, vorhersehbar!
Eine sehr wichtige Frage in diesem Simulator ist natürlich: Gibt es eine Story? Ja! Tatsächlich gibt es eine Story. Diese lässt sich jedoch schon recht früh im Spiel vorhersagen. Da ich sie hier aber nicht spoilern möchte, verrate ich sie natürlich nicht.
Stattdessen kann ich sagen, dass es einen “Story Mode” sowie einen “Sandbox Mode” gibt. Im Storymodus geht es darum, sich zu Beginn des Spiels mit kleinen Arbeiten einen Ruf in der Stadt “Pinnacove” zu erarbeiten. Je weiter die Story voranschreitet, desto mehr Werkzeuge werden freigeschaltet. Am Anfang geht es darum, ein paar Flecken wegzuwischen und den Müll zu entsorgen, doch nach und nach werden die Aufgaben umfangreicher. Bald schon werden Wände nicht nur tapeziert, sondern auch eingerissen oder neu aufgezogen! Je mehr Werkzeuge zur Verfügung stehen, desto abwechslungsreicher werden also auch die Aufgaben.
Im Sandkastenmodus stehen direkt alle Werkzeuge zur Verfügung, mit denen Häuer von Grund auf aufgebaut und eingerichtet werden können, ganz ohne Vorgaben. Doch keine Sorge, wer beides mag, also freies Bauen oder mit Anleitung, wird im “Gameplay”-Bereich dieses Artikels mehr darüber erfahren.
Grafik, die sich sehen lassen kann!
Die Grafik von “House Flipper 2” empfinde ich als sehr schön. Für mich stechen da vor allem die Nachbarschaften hervor, in denen die Aufgaben aus dem Story Mode stattfinden. Von einem Anfangs noch kümmerlichen Familienhaus, das als “Basis” dient, geht es beispielsweise in eine wunderschöne Nachbarschaft oder an den weiten, einladenden Strand von Pinnacove. Sehr schade, dass es nicht erlaubt ist, sich dort frei zu bewegen. Trotzdem gibt es viel zu sehen, wenn man sich denn die Zeit nimmt und sich die Umgebung nicht nur anschaut, sondern auch auf sich wirken lässt. Aber auch im Innenraum weiß das Spiel zu glänzen! In den Missionen werden sehr unterschiedlich aufgebaute Häuser geboten, die allesamt ihren eigenen Flair haben. Das kleine Familienhäuschen aus der Nachbarschaft, ein Café am Strand, in dessen oberen Stockwerk ein kleiner Buchhandel eingerichtet wird, oder vielleicht doch die kleine Hütte im Wald, in der bald ein Film gedreht werden soll? All diese Sachen finde ich sehr schön in Szene gesetzt, sodass es mir nicht langweilig wurde, ein Haus nach dem anderen zu renovieren. Vor allem möchte ich dabei die Lichtstimmung hervorheben. Für mich war es ein schönes Gefühl, erst im Dunkeln neue Holzvertäfelungen an die Wände zu bringen, um danach das erste Mal die selbst montierten Lampen anzuschalten und die Vertäfelung in einem angenehmen Licht erstrahlen zu sehen!
Sound, er ist da!
Wie bei vielen anderen Simulatoren würde ich sagen, ist weder der Sound noch die Musik etwas Besonderes. Das soll aber nicht heißen, dass das eine oder das andere schlecht wäre! Eher genügen beide Punkte ihren Ansprüchen. Die Musik besteht aus leisen, unaufdringlichen Gedudel mit einem fröhlichem Klang dahinter. Dieses Gedudel hat sich aber leider so oft wiederholt, dass ich die Ingamemusik ausgeschaltet habe, um im Hintergrund einen Stream, Podcast oder ein Video laufen zu lassen. Der Spielesound ist passend. Egal ob eine Wand gestrichen wird, eine Wand eingerissen wird der Fliesen verlegt, die Sounds passen gut zu dem, was auf dem Bildschirm passiert. Die Qualität der Vertonung ist ebenfalls gut, es gab nur eine oder zwei Stimmen, die mir etwas unpassend erschienen. Aber das kann auch von Person zu Person unterschiedlich sein.
Gameplay – Schaffe, schaffe, Häusle baue!
Bei “House Flipper 2” handelt es sich um einen Simulator, und genau das darf man von diesem Spiel auch erwarten. Wer also gerne Häuser renoviert – egal ob auch im echten Leben oder lediglich digital – wird hier wohl seine Freude finden. Also tauchen wird nun in das Gameplay ein!
Wer Häuser renovieren oder sogar von Grund auf aufbauen möchte, braucht was? Genau, Werkzeuge! Von denen gibt es in “House Flipper ” jede Menge. Mit einem Rechtsklick auf der Maus wird das Waffen – ähem, Verzeihung, das Werkzeugrad aufgerufen. In diesem befinden sich die unterschiedlichsten Instrumente, die benötigt werden, um ein Haus zu bauen und zu renovieren, Mit der Hand werden beispielsweise Objekte Bewegt oder Umzugskartons geöffnet, das “Flipper Tool” ermöglicht den Verkauf von Gegenständen oder das Ändern von Designs. Mit dem Hammer werden Wände eingerissen sowie mit den Backsteinen neue Wände aufgebaut, mit dem “Verkabelungstool” werden Lampen mit Schaltern verbunden. Wischtuch, Staubsauger und Müllsack helfen dabei, Unrat und Schmierflecken aus den Zimmern und von den Wänden zu entfernen, während Spachtel und Pinsel dafür sorgen, dass die neu gezogenen Wände Tapeten und Farbe bekommen.
Für den Fortschritt nimmt sich “House Flipper 2” ein Beispiel am Perk-System von beispielsweise “The Elder Scrolls: Skyrim”. Je öfter eine Aufgabe erledigt wird, desto besser werdet ihr darin! Klingt ja irgendwie fast wie aus dem richtigen Leben gegriffen, nicht wahr? Das sorgt unter anderem aber auch dafür, dass ihr für manche Werkzeuge eine neue Funktion freischalten könnt. Verpasst ihr gerne großen Wänden viel Farbe? Dann wird es euch bald möglich sein, den Pinsel zu erweitern und eine größere Fläche abzudecken. Verkauft ihr sehr gerne Dinge? Dann wird euch das “Flipper Tool” bald die Möglichkeit geben, Objekte zu klonen oder deren Design zu verändern. Zu Beginn ist es dabei noch nötig, einen Perk auszusuchen, aber probiert gerne aus, denn ihr könnt den Punkt jederzeit umverteilen. Außerdem werdet ihr später sowieso alle Perks freigeschaltet haben.
Was mir sehr gefällt ist das Kaufmenü. Egal ob ihr selbst ein Haus einrichtet oder in einer Mission dazu beauftragt seid, in diesem Menü findet man meiner Ansicht nach recht schnell, wonach man sucht. Ähnlich wie in “Die Sims” sind die Gegenstände nach Kategorien sortiert, zusätzlich gibt es eine Suchleiste. Wisst ihr also, wie das Objekt eurer Begierde heißt, werdet ihr es dort auch sicherlich schnell finden. Zusätzlich ist es möglich – wie vorher schon angesprochen – das Design der Einrichtungsgegenstände zu verändern. So lässt sich beispielsweise nicht nur die Farbe für ein Sofa aussuchen, sondern auch der Bezug, der direkten Einfluss auf den Effekt einer Farbe oder eines Musters nimmt. So könnt ihr also auch eine Reihe bunter Barhocker aufstellen, nicht jeder muss dunkelrot sein mit hellen Holzbeinen. Das Vorschaubild ändert sich zu euren Anpassungen, so könnt ihr jederzeit live mitverfolgen, ob euch eure Änderungen auch zusagen
Um das ganze etwas greifbarer zu verpacken, schildere ich euch kurz den Ablauf einer normalen Mission. Im Hub, dem Elternhaus der Spielfigur (ihr bestimmt, ob diese männlich oder weiblich ist) ruft ihr über den Laptop die Missionskarte auf. Die Aufträge kommen als Mail ins Postfach mit einer kurzen Beschreibung, was zu tun ist. Schön dabei: Die Mails sind immer unterschiedlich geschrieben, jeder Auftraggeber hat damit seinen eigenen Charakter.
Nehmt ihr die Mission an, steht ihr auch schon vor dem Bauobjekt. Oben rechts im Hud sind drei Sterne zu füllen, eine Mission kann auch schon bei einem Stern abgeschlossen werden, das gibt dann aber weniger Geld am Ende. Es lohnt sich also zu versuchen, alle Aufgaben zu erledigen.
Öffnet ihr das Werkzeugrad, zeigen euch Ausrufezeichen an, was in diesem Bereich gerade gebraucht wird. Steht ihr beispielsweise in einer Küche, und dort ist dann ein Ausrufezeichen am “Flipper Tool” sowie am Putzlappen, heißt das, es gibt noch Dinge zu verkaufen und Flecken zu entfernen. So arbeitete ihr euch dann durch die Räume durch. Sobald ihr drei Sterne erreicht habt, gibt es nichts mehr zu tun und der Auftrag kann mit der Tastenkombination “Shift + Enter” beendet werden.
Manchmal lief das alles aber auch nicht unbedingt reibungslos. Wenn ihr beispielsweise eine Wand bemalen sollt, könnt ihr mit dem ausgerüsteten Pinsel eine Art Rahmen ziehen. Dieser schützt euch davor, Flächen zu bemalen, die nicht verändert werden sollten. Es kann jedoch gerade bei Treppen oder einigen Wänden vorkommen, dass kleine Teile nicht richtig abgegrenzt sind. Also muss der Rahmen dann weiter als gewollt nach oben gezogen werden, unter die Decke und teilweise in sie hinein, damit der Pinsel auch unförmige Ecken erreicht. Auch das Ziehen der Wände war – zum Glück eher selten – schwierig, weil das Spiel es vorsah, dass man dabei auf der anderen Seite der Wand stand. So habe ich eine Garage zum Beispiel zu kurz gemacht, weil ich “innen” stand und die Markierung dadurch nicht richtig sichtbar war. Das alles kann mal passieren, blieb zum Glück jedoch die Ausnahme. Auch andere Bugs habe ich so gut wie keine gefunden, nur einmal stürzte mir der Grafikkartentreiber bei dem Spiel ab. Ob es am Spiel oder am Treiber lag, oder einfach nur dummer Zufall, kann ich jedoch nicht sagen.
Solltet ihr gerne den Storymodus spielen wollen, weil dieser euch in den Missionen an die hand nimmt, euch aber doch gerne mal an einem Haus versuchen wollen, müsst ihr glücklicherweise nicht in den Sandbox Modus wechseln. Denn ab einem gewissen Punkt wird es euch ermöglicht, mit dem aus den Aufträgen verdienten Geld eigene Häuser zu kaufen. Diese könnt ihr nach Belieben renovieren und verändern, um sie danach weiterzuverkaufen! Je weiter ihr in der Story voranschreitet, desto mehr Häuser stehen zur Auwahl.
Gratis dazu, aber nicht zum Verkauf, bekommt ihr euer Elternhaus. Zu Beginn ist das eine wahre Bruchbude, und je mehr Werkzeuge ihr freischaltet, desto mehr könnt ihr euer Können in diesem Haus unter Beweis stellen.
Zum Abschluss erzähle ich euch kurz noch von der “Assembly”. Das ist eine Art kleine Herausforderung. Schafft ihr die gestellte Aufgabe in einer gewissen Zeitvorgabe, erhaltet ihr im Shop Rabatt auf das Objekt, das ihr hergestellt habt. Die erste Aufgabe ist beispielsweise das Montieren eines Bilderrahmens. Schafft ihr die Aufgabe, bekommt ihr einen Rabatt auf Bilderrahmen. Auch hier gilt: Je weiter ihr in der Story seid, desto mehr Aufgaben stehen euch zur Verfügung. Und keine Sorge, ihr könnt eine Aufgabe beliebig oft wiederholen.
Fazit – Ein toller Simulator mit kleinen Macken!
Kurz und knapp kann ich sagen: “House Flipper 2” gefällt mir sehr gut. Niemand steht dort und setzt mich unter Druck, und ich bekomme viele kreative Freiheiten geboten. Es hat für mich etwas Beruhigendes und Befriedigendes, unansehnliche Häuser in diesem Spiel zu modierniserien, neu zu gestalten und auf Vordermann zu bringen. Solltet ihr auch Spaß an sowas haben, empfehle ich euch, diesem Spiel eine Chance zu geben!
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